Bezirksschwimmverband Braunschweig e.V.

Bericht im PDF-Format

Bezirkstag 2004 des Bezirksschwimmverbandes Braunschweig

Am letzten Sonnabend im Februar des Jahres 2004 machten sich Schwimmer, Wasserballer und Wasserspringer aus dem gesamten Bezirk Braunschweig auf den Weg nach Braunschweig, um in der Roten Wiese (Langjährigen noch als Vereinsheim des ehemaligen Post SV bekannt) ihren alljährlichen Bezirkstag abzuhalten. Für den Gastgeber SSC Germania hatte sich im letzten Jahr Rolf Schadenberg um die diesjährige Ausrichtung beworben und viele der Anwesenden waren sicherlich überrascht, daß Rolf seit zwei Wochen und nach 40 Jahren Amtszeit nicht mehr als Vorsitzender des SSC Germania agierte. Und doch hatte er den Bezirkstag, wie so oft, ausgezeichnet vorbereitet.

Als erster Gast sprach der Präsident des Landesschwimmverbandes, Götz-Gero Möller. In seinen Grußworten weist er eindringlich auf das Entscheidungsjahr 2004 hin, insbesondere auf die finanzielle Bedeutung und Auswirkung der olympischen Spiele auf den OSP- und Bundesstützpunkt Hannover, und fordert Erfolge der Aktiven bei den Spielen in Athen. Für die Zukunft kündigt er ein Stützpunktkonzept im LSN an, welches vom Trainerrat unter Leitung von Landestrainer Reiner Tylinski erarbeitet wird, um die rechtzeitige und leistungsgerechte Förderung von Nachwuchstalenten und Spitzensportlern zu gewährleisten. Er schließt seine Worte mit dem eindringlichen Appell an die Politiker in den Gemeinden, die Verantwortlichen der Wassersportvereine frühzeitig in die heutzutage finanziell berechtigte Diskussion um die Schließung von Bädern mit einzubinden, und zeigt am Beispiel Isernhagen/Altwarmbüchen, daß es durchaus möglich ist, Auffanglösungen zu gestalten.

Wilhelm Schmidt (MdB) spricht voraussichtlich das letzte Mal als Vorsitzender des Bezirkssportbundes; die Bezirkssportbünde werden demnächst aufgelöst. Auch er fordert Sportler und Politiker zu mehr Zusammenhalt, mehr Verantwortung und mehr Engagement zum Erhalt der Schwimmsportstätten auf.

Bevor der Bezirkstag zu seinem eigentlichen Tagesgeschäft kommt, steht die Ehrung für Vereine und Sportler für ihre besonderen Leistungen auf der Tagesordnung.

In diesem Jahr erhielt der MTV Gifhorn vom Präsidenten des Landesschwimmverbandes, Götz-Gero Möller, die Plakette für 50 Jahre Mitgliedschaft im DSV. Überraschend und etwas außerhalb der üblichen Ehrenordnung des LSN, wurde unser langjähriger Vorsitzender und jetztiger Ehrenvorsitzender Wolfgang Kasten für seine über 30-jährige intensive und außerordentliche Arbeit in den verschiedensten Gremien des Schwimmsports ebenfalls mit einer Plakette ausgezeichnet.
Vom Bezirk geehrt wurde Gerlinde Bruch aus Vienenburg, nicht nur engagierte Funktionärin in ihrem Verein, sondern seit mehr als einem Jahrzehnt auch die gute Seele der Kampfrichterausbildung im Bezirk Braunschweig. Für ihre sportlichen Leistungen bis hinauf zu dem Titel über 800m-Freistil bei den deutschen Mastersmeisterschaften und ihrem deutschen Altersklassenrekord vor zwei Wochen wurde Daniela Baumgardt vom S.C. "Hellas" Einbeck geehrt. Die geplante Ehrung der B-Jugend der Wasserballer von der Spielgemeinschaft Wolfenbüttel/Eintracht konnte mangels Anwesenheit eines Vertreters leider nicht vorgenommen werden.

Von den 69 Vereinen im Bezirk waren 19 auf dem Bezirkstag stimmberechtigt anwesend. Der beschlußfähige Bezirkstag entlastet den bisherigen Vorstand einstimmig und wählt turnusmäßig folgende Mitglieder (alle einstimmig in Wiederwahl) in den Vorstand: Hartmut Stosnach (stellv.V. Finanzen), Klaus Haßelbring (stellv.V. Verwaltung), Lothar Heidrich (FA Wasserball), Nicole Bruns (FA Wasserspringen), Torsten Eschner (FA Öffentlichkeitsarbeit), Stefan Schrank (Schriftführer). Als Kassenprüfer für das nächste Jahr wird Rainer Lindemeier aus Hardegsen gewählt, hier wird voraussichtlich am 26.2.2005 der nächste Bezirkstag stattfinden.

Während der Aussprache zu den Berichten ergreift Ralf Schiller vom MTV Goslar das Wort zum Thema Wettkampfbestimmungen § 7 und Gesundheitsreform. Der DSV fordert in seinen Wettkampfbestimmungen eine zwingende Bestätigung der Sportgesundheit mit Verantwortlichkeit bei den Vereinen bei allen Veranstaltungen. Ohne diese Bestätigung dürfen Meldungen nicht zugelassen werden. Es erschwert die Arbeit der Vereine besonders markant im Bereich der Nachwuchsarbeit, insbesondere wenn es darum geht, Kinder an den Wettkampfsport zu führen. Diese Kinder müssen vorher zum Arzt, und durch die Gesundheitsreform bedingt verursacht dies jährliche Kosten zwischen 25 und 37 Euro, und es ist "ungemein hilfreich, einem Kind, was man gerade überredet hat, zu einem Nachwuchswettkampf mitzukommen, klarzumachen, daß es vorher für 30 Euro und mehr zum Arzt gehen muß" (Zitat). Er gibt dem Präsidenten des Landesschwimmverbandes ein Votum mit auf den Weg, zu versuchen, hier unter Einbeziehung des DSV eine Kostenübernahmeregelung im Sinne des Präventivmaßnahmenkataloges durch die Krankenkassen zu erreichen, bzw. die Aussetzung des § 7 für reine Nachwuchswettkämpfe anzustreben.

Torsten Eschner

v.l.n.r. Klaus-Dieter Gerke-Vorsitzender, Wolfgang Kasten, Gerlinde Bruch, Daniela Baumgardt,
G.Wüstemann-MTV Gifhorn, Egon Bröseke-stellv.V.Sport, Foto: Stefan Henkel